Susanne Cleemann | |||
ZWISCHENZEIT oder der TROST der WIEDERHOLUNG |
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Erste Bilder mit Schiff und Wasser beziehen sich auf die vorbeifahrenden Schiffe in Glücksburg, Schleswig Holstein. Bilder zum Vergrößern anklicken. |
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Venezia, ca. 170 x 150 cm |
Im Anschluss an eine Reise nach Venedig zusammen mit ihrem Freund entstehen Bilder, in denen sich Weiss wie ein Schleier über die Venezianischen Gondeln und Geschehnisse legt. „Die Erinnerung verblasst“. Erhalten bleiben architektonische Elemente und die Gondeln.
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Venezia Jan. 2010 und Nov. 2009, ca. 100 x 150 cm |
Die Linien zeigen aber auch, wie die Schiffe sich wandeln: Aufsicht oder Seitenansicht – immer noch ein Schiff, aber verändert. Man nimmt einen anderne Standpunkt ein, wenn man von oben oder wenn man von der Seite sieht. Nicht nur die Erinnerung ändert sich, sondern auch das Verhältnis dazu.
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Die Schiffe bewegen sich in den Bildern nicht: sie tragen auf dem Fluss der Erinnerung. Eine Grenze, die man überquert, das Schiff darauf, mit dem man von hier nach dort kommt, indem man auf dem Schiff bleibt: es gibt den Punkt, der angehalten wird. So wird die Kombination von Farbe – als Ausdruck von Verschwinden – und Form – als Ausdruck von veränderlich Bleibendem – gegeneinander gestellt.
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In den letzten Bildern vom Februar 2010 ändern sich die Linien: mit unsicheren, wenig eleganten, breiten Strichen werden sie übermalt: sollen die Linie nun verschwinden oder nicht? Bleibt selbst im Verschwinden der Erinnerung nicht auch noch genau dies – nur verändert – enthalten: so wie die Linie sichtbar bleibt, auch wenn sie übermalt, eher: überzeichnet wird, verändert, verunsichert, zögernd: „wie war das noch?“ Und es gibt noch eine weitere Form der Auseinandersetzung mit Erinnerung: die Wiederholung: im Titel der Ausstellung, in den Bildern: fast ein Zwang dazu, immer wieder, in Varianten, dem jeweiligen Zeitpunkt auf die Spur zu kommen. Man kann das als Strafe auffassen – Susanne Cleemann hat diese Wiederholungen mit dem Verhalten von Kindern verglichen, die immer wieder dasselbe machen, mit minimalen Abweichungen und so Erfahrungen wiederholen, sammeln, aufnehmen, verarbeiten und so irgendwann dazu kommen, es sein zu lassen: etwas tun bis zum Abwinken. Foto und Text von Imke Brunzema |